Korallen

 

Korallen wachsen in Tiefen bis zu 300 Metern. Zahlreiche Einzeltierchen, die Polypen, scheiden eine Kalksubstanz aus und bauen so verästelte Stöcke oder ganze Riffe. Insgesamt gibt es zirka 2500 verschiedene Korallenarten - nur wenige eignen sich jedoch zur Schmuckherstellung, da die meisten zu brüchig und porös sind. Im Rohzustand ist die Koralle matt, erst durch das Polieren kommt ihr unverwechselbarer Farbton zum Vorschein.

 

Die klassische Schmuckkoralle ist die rote Edelkoralle aus dem Mittelmeer „Sardegna“ genannt. Sie hat nur kleine Äste, aus denen selten Kugeln mit mehr als 12 Millimeter Durchmesser geschliffen werden können.

Die Perlen dieser Koralle sind sehr hochpreisig, daher werden häufiger die nachfolgenden Korallenarten verwendet!

 

Schaumkorallen sind in der Schmuckherstellung ein guter Ersatz für die vom Aussterben bedrohten Edelkorallen. Das sind diejenigen Teile des Korallenstocks,  die den Übergang vom Korallenfuß zum festen Teil des Korallenstocks bilden. Ihre natürliche Farbe ist oft weiß bis graubraun, weshalb sie meistens gefärbt wird. Um einen schöneren Oberflächenglanz und strahlendere Farben zu erreichen ist eine Stabilisierung mit Kunstharz üblich.

Sie kommen in reichlicher Menge vor und sind wegen ihrer Größe sowie dem relativ geringen Gewicht überall dort beliebt, wo viel Farbe und Volumen bei günstigen Preisen gefragt ist.

 

Apfelkoralle und Bambuskoralle sind Handelsbezeichnung für Steinkorallen der Familie Gorgonaria, die meist gefärbt sind.

 

Kette mit matter roter Schaumkoralle, zwei antiken Hebron-Glasperlen, handgeschmiedeten Tuareg Silberrondellen und einer großen handgefertigten indonesischen Glasperle mittig.

Hebron wurde vermutlich im 3. Jahrtausend vor Christus gegründet und liegt 30km südlich von Jerusalem im heutigen Westjordanland. Dort wurden vom 12. Jahrhundert bis ca. 1880 die Hebronperlen produziert, wobei das Salz des Toten Meeres die unverwechselbaren Farben verlieh. Von Hebron gelangten die Perlen auf alten Handelswegen nach Westafrika, wo sie hauptsächlich im Sudan verwendet wurden. Dort wurden sie entweder von Frauen als Schmuck getragen oder auch als Schutz gegen Unheil um die Dörfer ausgelegt.
Ab ca. 1840 schätzten die Sudanesen diese Perlen nicht mehr so hoch, sie wurden von Händlern aufgekauft und nach Kano, der Hauptstadt Nigerias, gebracht. In Kano wurden die ehemals runden Perlen abgeflacht, vermutlich um sie besser verarbeiten zu können. Diese abgeflachten Perlen erhielten den Handelsnamen Kano-Perlen.

Kette mit einer großen, sehr alten handgeschmiedeten Silberperle aus dem Yemen und edlen Perlen aus matter roter Schaumkoralle in Nugget-Form.

Die Silberperle ist wunderschön und kunstvoll gearbeitet und mit der Signatur des Silberschmieds versehen!
Im Jemen war bis Mitte des 20. Jahrhunderts der Großteil der Schmuckherstellung in der Hand von jüdischen Silberschmieden. Das Wissen wurde innerhalb der Familie über Generationen weitergegeben und jemenitischer Schmuck war höchst begehrt. Das Silber wurde durch Einschmelzen von Münzen (z.B. Maria Theresia Taler) und alten Schmuckstücken gewonnen und kunstvoll neu verarbeitet. Der Silbergehalt ist daher schwer zu bestimmen, liegt aber häufig zwischen 80-90%. Viele Schmuckstücke sind mit der Signatur des Silberschmieds versehen - siehe Photo. Nachdem sich ab Anfang des 20. Jahrhunderts die traditionellen Verbote im Jemen nochmals verschärften, wanderten bis Mitte des 20. Jahrhunderts (Gründung des Staates Israel) fast alle Juden aus und deren Kunstfertigkeit ging im Jemen verloren.